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Die Saisonvorbereitung: Eine Zeit der Vorfreude, Transfers und Vorhersagen

  • Autorenbild: Ferdinand von Stolzmann
    Ferdinand von Stolzmann
  • 10. Aug.
  • 4 Min. Lesezeit

Erst die Klub-WM, dann die Europameisterschaft der Frauen: So richtig weg war der Fußball eigentlich nie. Und doch kribbelt es schon wieder, wenn man an die ersten Spiele der neuen Saison denkt. Die 2. Bundesliga ist mittlerweile wieder zwei Spieltage alt – die Bundesligisten starten am kommenden Wochenende mit dem DFB-Pokal in ihre Pflichtspiele. Das bedeutet gleichzeitig, die Vorbereitung auf die neue Spielzeit liegt hinter uns. Es ist an der Zeit, einmal auf diese von vielen unterschätzte, für uns aber sehr spannende Phase zurückzublicken.

In der Preseason geht es eigentlich immer um die gleichen Themen: Transfers, Testspiele, Euphorie, Dämpfer und Verletzungen. Im Sommer waren wir an vielen Vereinen ganz nah dran. In Wolfsburg, Leipzig und Bremen wurden neue Übungsleiter vorgestellt. Der FC St. Pauli hat sich einmal mehr mit unbekannten Rohdiamanten verstärkt und in Berlin und Kiel strebt man die Rückkehr in die Bundesliga an. Symbolisch für jede Saisonvorbereitung? Ein Trainingslager! Auch das haben wir uns in diesem Jahr nicht entgehen lassen und waren gemeinsam mit dem SV Werder im wunderschönen Zillertal.

Aber nochmal der Blick auf die Klassiker der spielfreien Zeit: Transfers, Testspiele, Euphorie  und Verletzungen. Kein Verein hat uns mit diesen Themen so sehr versorgt wie der Hamburger SV. Nach sieben Jahren zweite Liga ist der einstige Dino wieder zurück im Oberhaus. Es erklärt sich also von selbst, dass sowohl im Umfeld als auch im Verein selbst eine große Euphorie und Vorfreude auf die neue Spielzeit vorherrscht. Wir haben diese Euphorie beim Auftakttraining bei knapp 35 Grad Celsius und bei der Saisoneröffnung samt Volkspark-Festival hautnah gespürt. Die Saisoneröffnung inklusive des Testspiels gegen Olympique Lyon war dabei für uns ein einzigartiger Einsatz. Ich war für Sport1 vor Ort und hatte nach dem Spiel die Gelegenheit, unter anderem mit Neuzugang Yussuf Poulsen zu sprechen. Nico war ebenfalls am Start und hat den Livestream der Partie mit Slow-Mos versorgt. Unmittelbar vor Anpfiff stand Nico sogar auf dem Rasen des Volksparkstadions und unterstützte den Kameramann als die Mannschaften einliefen. Im Volkspark vor 45.000 Zuschauern auf dem Platz stehen – das kann auch nicht jeder von sich behaupten. 

Arbeitsplatz beim Testspiel des HSV gegen Olympique Lyon
Arbeitsplatz beim Testspiel des HSV gegen Olympique Lyon

Wo wir schon beim Testspiel gegen den französischen Topklub sind, können wir auch diesen Punkt vertiefen. Der HSV hat sich mit dem FC Kopenhagen, Sturm Graz, Lyon, dem SC Freiburg und RCD Mallorca gestandene Teams des europäischen Fußballs als Härtetests ausgesucht. Wenig überraschend zogen die Hanseaten immer den Kürzeren. Verblüffend dagegen war die Art und Weise, wie man einige dieser Spiele verloren hat.  Gegen die Dänen und Graz war man zumindest vom Ergebnis her noch nah dran. Gegen Lyon (0:4) und Freiburg (1:5) zeigte man große Defensivprobleme, die Anlass zur Sorge geben. Die Vorbereitung hat gezeigt, der HSV kann die sieben Jahre im Unterhaus nicht einfach aus der Historie löschen. Der Kader und die Spielweise müssen sich erst wieder an die Bundesliga anpassen. Dass das länger als vier Wochen dauert ist nur selbstverständlich – daher gibt es für mich aktuell keinen Grund zur Panik. Gewarnt ist man aber allemal!

Optimistisch stimmt mich dabei vor allem die Transferstrategie von Stefan Kuntz und Co. Die Verantwortlichen lassen an der Elbe keinen Platz für Romantik und gehen die Probleme im Kader professionell an. Acht Neuzugänge hat der HSV bereits verpflichtet, nahezu alle sind als Soforthilfe eingeplant. Von der Aufstiegsmannschaft sind momentan nur noch Dompé und Muheim gesetzt. Auch unter diesem Gesichtspunkt ist es nur logisch, dass sich dieses neue Team erst einmal finden muss. Die Idee hinter den vielen Transfers ist klar: Alte Schwächen sollen zu neuen Stärke werden. In der Verteidigung hatten die Hamburger im Vergleich zu Bundesligisten Tempodefizite. In Jordan Thorunariga hat man einen flinken Innenverteidiger verpflichtet. Im Mittelfeld sollen zukünftig Nicolas Capalado und Nicolai Remberg mit ihrer Physis und Leidenschaft den Gegner in den Zweikämpfen auf den Zahn fühlen. In der Offensive soll der Speed von Rayan Philippe das Umschaltspiel stärken. Die Erfahrung und Pressingqualitäten von Yussuf Poulsen sollen zudem dem gesamten Team in der Entwicklung helfen. Für mich ist klar: Der HSV hat einen pragmatischen Ansatz gewählt. Die Spiele werden nicht immer schön werden, dafür aber vielleicht erfolgreich.

HSV-Neuzugang Yussuf Poulsen im Interview
HSV-Neuzugang Yussuf Poulsen im Interview

Bei all der Vorfreude und dem Tatendrang der Verantwortlichen müssen sich die Rothosen aber auch mit den üblichen Problemen des Sport zurechtkommen – den Verletzungen. Erwischt hat es momentan Flügelflitzer Jean-Luc Dompé. Der Franzose musste in den vergangenen Tagen kürzer treten und wird höchstwahrscheinlich auch das Pokalspiel gegen Pirmasens verpassen. Die Testspiele haben gezeigt, der HSV braucht seinen „Monsieur Magnifique“, um die gegnerischen Abwehrreihen vor Probleme zu stellen. Der geplatzte Wechsel von Ransford Königsdörffer kann durchaus auch unter diesen Punkt verbucht werden. Der Stürmer war schon in Nizza, fiel aber durch den Medizincheck, offenbar aufgrund einer alten Knieverletzung. Die sechs bis sieben Millionen Euro hätten Hamburg zwar gut getan, die sportlichen Fähigkeiten von Königsdörffer schaden beim Unterfangen Klassenerhalt allerdings sicher nicht.

Am Wochenende geht es für die Hanseaten endlich mit den Pflichtspielen los. Nach einer spannenden Saisonvorbereitung mit vielen Geschichten können es sowohl die Fans als auch wir nicht mehr erwarten.

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